Rückblick zum Gräfin Eva Jubiläums Jahr

500Jahre Gräfin Eva - Jubiläumsveranstaltungen

"Die Errettung der Burg durch Gräfin Eva im Bauernkrieg 1525"

Rückblick: Vortrag

"Wie die Kastellburg nach Neuleiningen kam“

 

Am ersten Freitagabend nahm der Festmonat zur Feier des 500. Jubiläums der Rettung der Burg Neuleiningen im Bauernkrieg 1525 mit einer bis auf den letzten Platz besetzten Veranstaltung seinen Auftakt. Dr. Hans-Joachim Kühn, ehem. Universität des Saarlandes, widmete seinen anderthalbstündigen Vortrag der Frage nach den Ursprüngen der Kastellburg zu Neuleiningen. Mit fundiertem Fachwissen und anschaulichem Bildmaterial gelang es dem Referenten, sein Publikum in die Entstehungsgeschichte dieses bedeutenden Bauwerks einzuführen - und dabei zu zeigen, wie viel Geschichte in scheinbar alltäglichen Dingen steckt.

 

Dr. Kühn eröffnete seinen Vortrag mit einer detaillierten Betrachtung der architektonischen Besonderheiten der Kastellburg. Anhand zahlreicher Bildbeispiele demonstrierte er die charakteristische Bauform, die ihre Wurzeln im "Heiligen Land" hat. Besonders bemerkenswert dabei: Die Burgenarchitektur im Nahen Osten stand in einer ungebrochenen Tradition (ost-)römischer Baukunst, die, im Gegensatz zum Westteil des römischen Reiches, über Jahrhunderte hinweg bewahrt und fortentwickelt wurde.

Im zweiten Teil seiner Ausführungen konnte Dr. Kühn an Hand schriftlicher mittelalterlicher Quellen, allen voran die "Große Heidelberger Handschrift", auch bekannt als Manessische Liederhandschrift, zeigen, dass die als Bauherren in Betracht kommenden Grafen Friedrich II. und Friedrich III. von Leiningen über "Pülle" (das historische Apulien) an Kreuzzügen ins Heilige Land teilnahmen. Während dieser Expeditionen hatten die Grafen Gelegenheit, die orientalischen Festungsbauten aus erster Hand kennenzulernen und ihre architektonischen Konzepte nach Europa zu transferieren, ohne dass es der Annahme eines “Umwegs” über vergleichbare Burgformen in Frankreich bedarf.

 

Die Kastellburg Neuleiningen kann damit auf Grund ihrer Erscheinungsform als erste typische “Kreuzfahrerburg” der Pfalz betrachtet werden.

 

(Text: D. Leyendecker)

 

Fest der Verbandsgemeinde Leiningerland

am 17. Mai 2025

Gräfin Eva von Leiningen-Westerburg hat 1525 die Burg Neuleiningen vor der Zerstörung durch die aufständischen Bauern gerettet, indem sie diese reichlich und freundlich bewirtete. Davon berichtet auch der Geheimschreiber des Kurfürsten Ludwigs V., Peter Harrer, der den Bauernaufstand begleitete. Ob die Gräfin – wie Harrer behauptet – dazu gezwungen wurde oder dies aus Mildtätigkeit und Lebensklugheit tat, bleibt im Dunkel der Geschichte…

In Erinnerung an dieses große Festmahl veranstaltete die Verbandsgemeinde Leiningerland ihr diesjähriges Verbandsgemeinde-Fest in der Neuleininger Burgruine.

Das große Zelt wartet auf die Gäste.

Für Speis und Trank war bestens gesorgt.

Die Neuleininger Blaskapelle umrahmte den offiziellen Festakt.

Verbandsbürgermeister Frank Rüttger bei seiner Ansprache.

Verleihung der Ehrenamtspreise

Auch die amtierende Weingräfin des Leiningerlandes, Sara I., war beim Fest anwesend.

Rege Gespräche

Gute Stimmung im Festzelt

Gute Stimmung auch im Außenbereich

Auch für die Kinder war gesorgt: Im Hintergrund die große Hüpfburg

Kindervergnügen auf der Hüpfburg

Die „Spielleut Ranunculus“ in historischer Gewandung begeisterten die Festgäste mit mitreißender Musik.

Reger Besuch und gute Laune bis in die Abendstunden

Großes Festwochenende am 24. und 25 Mai 2025

Stationentheater „Gräfin Eva und die Bauern“

 

ein Stück von Georg Blum

Moderatorentexte: Barbara Knopp

 

Das Stationentheater – ein unterhaltsamer Spiegel der historischen Ereignisse

 

In den verschiedenen Szenen des Stationentheaters konnten die Zuschauerinnen und Zuschauer die Geschichte von „Gräfin Eva und den Bauern“ unmittelbar nacherleben. In die einzelnen Szenen eingebaut waren die historischen Ereignisse von 1525. Die Namen der Figuren wurden aus Namen von Personen aus dem Bauernkrieg zusammengesetzt. Die Handlung orientierte sich – mit der nötigen dichterischen Freiheit - am Geschehen im Frühjahr 1525. So hätte es sich abgespielt haben können!

 

Die beiden Moderatoren erläuterten den Zuschauerinnen und Zuschauern jeweils zwischen den einzelnen Szenen die historischen Zusammenhänge.

 

Szene 1: Am Burggraf

Die Gruppe der Bauern trifft sich am Ortsrand und klagt über ihre Not und Unterdrückung durch die kirchlichen und weltlichen Herren. Die Moderatorin im Vordergrund erläutert dem Publikum die bedrückende Situation der Bauern zu Beginn des 16. Jahrhunderts.

Szene 2: am unteren Stadttor

Die Bauern begehren Einlass in die Stadt. Der Anführer verlangt, den Schultheiß (Bürgermeister) zu sprechen.

Der Moderator informiert die Zuschauer über die Reformation und ihre Auswirkungen für den Aufstand der Bauern 1525.

Die Abordnung des Bauernhaufens verhandelt mit dem Schultheiß.

Einer der Bauern trägt die Forderungen der Bauernschaft (Memminger Beschlüsse) vor, um den Schultheiß von der gerechten Sache zu überzeugen. Nach einigem Zögern lässt dieser die Abordnung der Bauern in die Stadt.

 

Szene 3: Am Marktplatz

Am Brunnen unterhalten sich zwei Bürgerinnen über die Wohltätigkeit von Gräfin Eva und die derzeitige bedrohliche Lage durch die umherziehenden Bauernhaufen.

Die gräfliche Magd Bärbel bittet die Frauen, ihre Kinder zur Burg mitgehen zu lassen. Es gebe viel Arbeit, denn die Gräfin plane wohl, die Bauern großzügig zu bewirten.

Die Delegation der Bauern und der Schultheiß sprechen mit den Bürgerinnen über die aktuelle Lage.

Ein Kranker kommt auf dem Weg ins Spital am Marktplatz vorbei und lobt Gräfin Eva, die dieses eingerichtet habe.

Auch der Haushofmeister der Gräfin erscheint am Marktplatz, um nach dem Rechten zu sehen. Ihn hat die Kunde von den heranziehenden Bauernhaufen erreicht.

Szene 4: Am oberen Tor

Inzwischen begehren weitere Bauern am oberen Tor Einlass in die Burg.

Der Anführer der Bauern verhandelt mit den Wachen am Tor. Sie verweigern ihnen stoisch den Zutritt.

Da kommt die gräfliche Magd Bärbel mit der Botschaft der Gräfin, um die Bauern einzulassen. Es sei alles gerichtet.

Szene 5: Im oberen Burghof

Die Bauern versammeln sich im oberen Burghof.

Gräfin Eva hört die Bauern wohlwollend an, spricht einige persönlich an und ermahnt alle zu friedlichem Verhalten.

Die Magd berichtet, dass das Essen fertig sei und das Festmahl beginnen könne.

Gräfin Eva lädt die Bauern zum Essen ein.

Das große Festmahl im oberen Burghof

Autor und Leiter der Schauspielgruppe, Georg Blum, dankt den Mitspielerinnen und Mitspielern.

Rückblick auf die Feierlichkeit

Video zur 500 Jahr Feier